CECE-Kongress in Berlin: „Making it in Europe“
Unter dem Motto „Making it in Europe“ trafen sich die Vertreter der europäischen Baumaschinenbranche von 24. bis 26. Oktober in Berlin. Den Teilnehmern wurde ein hochkarätiges Programm geboten.

Der europäische Verband CECE (Committee for European Construction Equipment) ist der Dachverband der europäischen Baumaschinenverbände mit Sitz in Brüssel. Bei den Mitgliedern handelt es sich zu einem großen Teil um kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch die großen europäischen und multinationalen Unternehmen mit Produktionsstätten in Europa werden durch den CECE vertreten. Der Verband repräsentiert 1.200 Unternehmen aus 13 Ländern, die zusammen einen Umsatz von rund 24 Milliarden Euro erwirtschaften und 130.000 Menschen beschäftigen. Ziel ist es, über harmonisierende Normen und Vorschriften, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.
GEDA-Geschäftsführer Johann Sailer lud nach Berlin
Im Rahmen des CECE-Kongresses treffen sich die Vertreter der europäischen Baumaschinenindustrie, Partner und Kunden alle zwei Jahre zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Der diesjährige Kongress fand in Berlin statt, da Deutschland mit Johann Sailer (51) den Präsidenten des CECE stellt.
Das von ihm geführte, mittelständische Unternehmen GEDA-Dechentreiter GmbH & Co.KG hat seinen Hauptsitz im bayerischen Asbach-Bäumenheim. In den letzten acht Jahrzehnten entwickelte sich GEDA zu einem weltweit führenden Hersteller von Bau- und Industrieaufzügen. Johann Sailer hat das Amt des CECE-Präsidenten seit 1. Januar 2012 inne. Wichtig ist ihm, durch eine starke Branchenvertretung dabei zu helfen, den Produktionsstandort Deutschland im europäischen Markt zu sichern und insbesondere dem Mittelstand eine Stimme zu geben.
Große Herausforderungen für die Branche
Die Nachfrage nach Baumaschinen bewegt sich zunehmend in andere Teile der Welt, chinesischer Wettbewerb drängt auf den Markt – kurzum: die europäische Wirtschaft steht vor einem Scheideweg. Die Baumaschinenbranche ist verpflichtet, den Produktionsstandort Europa zu halten, um ihren Kunden weiterhin qualitativ hochwertige Produkte bieten zu können. Hinzu kommt ein immenser Mangel an Fachkräften. Gerade für kleine und mittelständische Maschinenbauunternehmen ist es noch immer schwer, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen.
Außerhalb Europas bereitet der Branche vor allem der schwache chinesische Markt Sorgen. Der Baumaschinen-Umsatz in China ist in der ersten Hälfte des Jahres um 40 % gesunken und wird bis zum Jahresende wahrscheinlich einen Rückgang von 25 % verzeichnen. Aufgrund dieser Entwicklungen ist zu erwarten, dass chinesischer Wettbewerb verstärkt auf den europäischen Markt drängt.
Mit solch schwierigen, aber durchaus spannenden Herausforderungen im Hinterkopf, wurde dem diesjährigen CECE-Kongress das Motto „Making it in Europe“ verliehen.
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Hochkarätige Referenten
Rund um diese Themen drehten sich auch die zahlreichen Fachvorträge, die im Rahmen des Kongresses gehalten wurden. Johann Sailer begrüßte die Vertreter der Baumaschinenindustrie und referierte unter anderem über die Problematik des bestehenden Fachkräftemangels. Ausgewählte Referenten aus der Wirtschaftswelt gingen in den folgenden Vorträgen auf die Entwicklung der Baumaschinenbranche während der letzten Jahre ein und wagten erste Prognosen für die Konjunkturaussichten in Europa. Auch Aspekte wie Umwelt und Nachhaltigkeit wurden diskutiert. Die Stärkung Europas als Produktionsstandort stand dabei immer im Fokus.
Johann Sailer wies auf die Marktaufsichtspflicht des CECE und die Einhaltung entsprechender Richtlinien hin. „Gerade im Hinblick auf den drastischen Umsatzrückgang am chinesischen Markt muss die Stärkung der europäischen Baumaschinenindustrie weiterhin unser oberstes Ziel sein. Entwicklung, Produktion und Service sollen an einem Standort vereint bleiben, um wettbewerbsfähig zu bleiben und vor allem aber Arbeitsplätze in Europa zu sichern“, so die Aufforderung von Johann Sailer an die CECE-Mitglieder.
In der Pressekonferenz am 26. Oktober informierten Sailer und weitere Branchenexperten die anwesenden Journalisten über die jüngsten Wirtschaftsdaten der Baumaschinenindustrie.
Branche mit guten Perspektiven
Der CECE-Kongress soll dazu beitragen die Unternehmen der Baumaschinenbranche durch ein starkes Miteinander für die Zukunft zu wappnen. Die Aussichten stimmen trotz allen Herausforderungen optimistisch: Eine kürzlich von der Europäischen Kommission veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der europäische Maschinenbau sich in einer guten Wettbewerbsposition befindet und positive Wachstumsaussichten hat. Europäisches Engineering und europäische Produkte werden auf den Weltmärkten also weiterhin gefragt sein.