Endlich eine Brücke über dem Fjord

GEDA PH 2032 650 an spektakulärem Brückenbauprojekt in Norwegen beteiligt

Lange haben die Norweger auf diese Nachricht gewartet. Nun ist die Brücke über dem Dalsfjord endlich fertig! Künftig überspannt die 523 m lange Dalsfjordbrua die nördlich von Dale gelegene, schmalste Stelle des Fjords. Auch zwei Bauaufzüge aus Bayern waren beim Bau der Brücke im hohen Norden zu Gange.

Die Geschichte des Gebiets um den Dalsfjord an der norwegischen Westküste reicht bis in die Wikingerzeit zurück. Der 43 km lange Fjord liegt in der Region Sunnfjord im Bezirk Sogn og Fjordane und schneidet sich in östlicher Richtung in die Landschaft südlich von Atløy ein. Der innere Teil des Gewässers ist mit nur 500 m Breite sehr schmal.
Bisher verkehrte zwischen den beiden Orten Dale und Eikeneset eine Fähre, die dem wachsenden Verkehrsaufkommen aber schon lange nicht mehr gewachsen war. Der Bau der Hängebrücke trägt daher nicht zuletzt einen wichtigen Teil zum Ausbau der Infrastruktur der norwegischen Region Sunnfjord bei. Getragen wird die Brücke von zwei 100 m hohen Pylonen.

Ein solch anspruchsvolles Bauprojekt verlangte natürlich nach bester Technik am Bau. Die Arbeiten an den Betontragwerken wurden in Zusammenarbeit mit dem renommierten deutschen Baukonzern Bilfinger und Berger durchgeführt. Für die Dalsfjord-Brücke errichtete Bilfinger die beiden 100 m-Pylone.
Den Zuschlag für die Lieferung der Höhenzugangstechnik hat die Firma Utleiecompagniet AS (Uco) erhalten. Uco, seit Jahren enger Partner des bayerischen Bauaufzugherstellers GEDA-Dechentreiter GmbH & Co.KG stattete die spektakuläre Baustelle mit zwei GEDA PH 2032 650 Single-Geräten aus. Gemeinsam konnten die beiden Firmen trotz außergewöhnlicher Bedingungen perfekte Lösungen finden und ein optimal an die Gegebenheiten angepasstes Gesamtkonzept liefern. Dabei wurden sämtliche Herauforderungen professionell gemeistert und die Realisierung erfolgte zur vollsten Zufriedenheit des Kunden.

GEDA: Experte bei Brückenbauprojekten

Der Höhenzugangsspezialist GEDA kann im Brückenbau bereits einige Erfahrung vorweisen. So kamen beispielsweise an den 320 m hohen Pylonen der bedeutenden „Russki“-Brücke in Wladiwostok insgesamt vier GEDA PH 2032 Aufzüge zum Einsatz. Auch in der „weißen Stadt“ Belgrad wurde ein äußergewöhnliches Brückenbauprojekt mit Hilfe von zwei GEDA-Aufzügen realisiert. Die Brücke über den Fluss Sava stellte mit ihren 45 m Breite und dem 200 m hohen, spitz zulaufenden Brückenpylon, höchste Ansprüche an die Höhenzugangstechnik.

Im hohen Norden Norwegens waren die Umstände ebenso alles andere als gewöhnlich. Die Neigung der Pylone musste natürlich bei der Planung berücksichtigt werden. So wurden die Grundeinheiten der beiden Aufzüge sowie die Mastelemente entsprechend vorbereitet, um den notwendigen Neigungsausgleich und die Anpassung an die geänderte Geometrie der Pylone bei steigender Aufbauhöhe zu realisieren.
Die maximale Förderhöhe des GEDA PH 2032 650 Single beträgt 400 Meter bei einer Hubgeschwindigkeit von bis zu 90 m/min. Die jeweils 1,55 x 3,20 Meter große Bühne ist für den Transport von 2.000 kg ausgelegt und bietet somit genügend Platz für den Transport von maximal 25 Personen und/oder verschiedenster Baumaterialien.
Um den erschwerten Bedingungen an den Brückenpylonen gerecht zu werden, haben GEDA und Uco einige Sonderlösungen für den Einsatz der PH-Geräte entwickelt. So erfolgt das Be- und Entladen der Aufzugskabinen an den jeweils zwei Haltestellen durch einen zusätzlichen Ausgang, eine sogenannte D-Tür auf der Innenseite der Kabine. Speziell konzipierte Verankerungen sorgen außerdem für den benötigten Abstand zu den Pylonen. Deren Befestigung erfolgte von auf dem Dach montierten und verschiebbaren Montagestegen aus.
Eine weitere Herausforderung waren die extremen Bodenpressungskräfte, denen das Fußteil der GEDA PH-Aufzüge standhalten musste. Daher entwickelten GEDA und Uco eine spezielle Fußteilkonstruktion, die auf dem Pylonfuß auf ca. 2,5 m gesetzt wurde. Nicht zuletzt aufgrund dieser ausgeklügelten Lösungen konnte das Gesamtkonzept von GEDA und Uco überzeugen und sich erfolgreich gegen den Wettbewerb durchsetzen.

Mit der PH-Serie deckt GEDA sämtliche Bedürfnisse im Bereich Großaufzüge optimal ab. Kunden haben die Möglichkeit, zwischen drei Standardmodellen zu wählen. Je nach Baustellengegebenheiten werden diese an die notwendigen Spezifikationen wie Bühnengröße, Hubgeschwindigkeit, Hubhöhe, etc. angepasst. Außerdem ist jeweils ein Einzel- bzw. Doppelkabineneinsatz möglich. Verschiedene Türsysteme in Kombination mit den passenden, gewünschten elektrisch-mechanisch verriegelten Etagentüren runden das Profil der PH-Baureihe ab.

Sicherheit in großen Höhen

GEDA setzt seit über acht Jahrzehnten Maßstäbe in Sachen Sicherheit. So gehören die bereits bekannten Sicherheitseinrichtungen wie die geschwindigkeitsabhängige GEDA-Fangvorrichtung, ein Überlastschutz sowie Endschalter an der obersten und untersten Etage natürlich mit zur Serienausstattung. Wie bei allen GEDA-Zahnstangenaufzügen ist beim PH 2032 650 Single die sogenannte Schmiereinrichtung serienmäßig enthalten, die für einen deutlich geringeren Verschleiß der Zahnstangen und Ritzel sorgt. Jeder der beiden Brückenpylone verfügt über zwei Haltestellen. Die Sicherheit an der oberen Ausstiegsstelle ist durch jeweils eine GEDA-Etagensicherungstüre gegeben.

Der Dalsfjord gilt als äußerst fischreiches Gewässer. Jährlich reisen tausende Fischerei-Begeisterte aus aller Welt an, um ihr Angelglück im hohen Norden auf die Probe zu stellen. Mit der neuen Brücke über den Dalsfjord ist damit nicht zuletzt ein wichtiges Infrastrukturprojekt verwirklicht worden, um sowohl Anwohnern als auch Touristen der Region Sunnfjord optimale Bedingungen zu bieten.